Im Bett des Imaginariums
Die Fantasie entreißt dem Verstand die Beute des Vergessens.
Der dem Live Hörspiel zugrundeliegende Text, erschienen 2021 im Wiener Passagen-Verlag, ist der Versuch einer poetischen Intensivierung in Form von Fußnoten. Die Autorin bewegt sich im Raum um ein Kunst-kopfmikrofon während sie den Text spricht. Die Aufnahmen werden dem Publikum live über Funkkopf-hörer zugespielt. Dies ermöglicht nicht nur die Texte aus der Perspektive der Sprecherin wahrzunehmen, sondern außerdem in ein Spiel von Nähe und Distanz, Innen- und Außenwahrnehmung, sowie realen und künstlichen Räumen einzutauchen. Landschaftsreste tauchen auf, Erinnerungspartikel, Tag- oder Nachtträume: Fragmente, die in verschiedene Richtungen wegrauschen. Die Sprache oszilliert zwischen dem, was die Autorin beobachtend erfasst, sowie objets trouvés aus bildender Kunst, Literatur und Philosophie. Gleichzeitig spielt das Imaginarium mit dem Bild des begehrenden Subjekts. Unerschrocken zeichnet es Empfindungen auf, liefert sich aus, nimmt immer wieder ironisch und unerbittlich die Schamhaftigkeit in den erweiterten Blick. Die in den Textkorpus eingewobenen Kompositionen für Streichinstrumente und Live-Elektronik lassen die literarischen Bruchstücke ins Imaginäre wachsen.

(c) büro lunaire
The text of the live radio play is an attempt of poetic intensification in the form of footnotes. The author moves in space around a Kunstkopf-microphone while speaking the text. The recordings are played to the audience in real time via wireless headphones. Consequently, the audience not only perceive the text from the narrator's perspective, but also immerse into an interplay between closeness and distance, interior and exterior perception, as well as real and artificial spaces. Remains of landscapes emerge, memory particles, day or night dreams: fragments rushing away in different directions. The language oscillates between what the author perceives, as well as objets trouvés from thevisual arts, literature and philosophy. The compositions for string instruments and live electronics woven into the text allow the literary fragments to grow into the imaginary.
büro lunaire Konzept
Gina Mattiello Text, Stimme
Reinhold Schinwald Klangregie, Live-Elektronik
Florian Kindlinger Sound
Ivana Pristašová Zaugg Violine
Petra Ackermann Viola
Roland Schueler Violoncello
Programm
Christoph Herndler Abschreiben (2005) Streichtrio
Clara Iannotta dead wasps in the jam jar (2014-2015) Violine
Reinhold Schinwald empreintes III (UA, 2023) Streichtrio und Live-Elektronik
Franck Bedrossian The Spider as an Artist (2014) Violoncello und Verstärkung
Klaus Lang die ränder der welt. (2005) Violine
Enno Poppe Fingernagel (2009) Violine und Viola
Rebecca Saunders Hauch (2018) Violine
Gérman Toro Pérez Rulfo / ecos II (2006) Streichtrio und Live-Elektronik
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