MNEMOSYNE II
Sprachbezogene Kompositionen von Beat Furrer, Reinhold Schinwald, Zesses Seglias, Rebecca Saunders und Christoph Herndler: In Dialog mit den Texten stehend, fördern sie ihre implizit und explizit musikalische Aspekte zutage, begreifen ihre Architektur als Ausgangspunkt für Klangstrukturen oder übertragen ihre Semantik in klangliche Metaphern. Die Dialektik von Erinnern und Vergessen stellt bei einigen der Arbeiten einen zentralen Bezugspunkt für produktions- sowie rezeptionsästhetische Fragestellungen dar. Die vom Duo Stump-Linshalm in Auftrag gegebenen Miniaturen und musikalischen Destillate von Klaus Lang, Christoph Herndler und Jorge Sanchez-Chiong bilden dazu einen Kontrapunkt und sind Kammermusik in ihrer intimsten Form.
Rebecca Saunders Caerulean (2010 /11) für Bassklarinette
Beat Furrer auf tönernen füssen (2001) für Stimme und Flöte
Klaus Lang weisse schatten (2008) für 2 Bassklarinetten
Reinhold Schinwald nICHt (2013/2015) für Stimme und Flöte
Christoph Herndler quicksand (2010) für 2 Bassklarinetten
Zesses Seglias lonesingness[singless] (2015) für Stimme und Flöte
Jorge Sánchez-Chiong for albert ayler (2004) für 2 Bassklarinetten
Christoph Herndler apallisches Syndrom (2015) für Stimme und 2 Bassklarinetten
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Das Programm wurde erstmals im Kunstraum Sellemond in Wien präsentiert. Für den dramaturgischen Ablauf des Konzert-abends waren neben musikalischen Kriterien vor allem die räumlichen Gegebenheiten richtungsweisend. Die Durchdringung von Galeriealltag, Probenalltag und Lebensalltag (die Küche des Kunstsammlerpaares verbindet die beiden Galerieräume) zeitigte einen ungezwungenen und konzentrierten Konzertabend, der zur Wahrnehmung und Herstellung offensichtlicher wie subkutaner Verbindungen zwischen unterschiedlichen Ausformungen zeitgenössischen Kunstschaffens anregte.